Eine neue Einzelspielerkampagne, bessere Handlung und zerstörbare Welten: Die Entwickler von Dice haben sich für Battlefield Bad Company 2 viel vorgenommen. Veteranen müssen sich trotzdem kaum umstellen, denn grundlegende Veränderungen an den erfolgreichen Multiplayerschlachten sind weitgehend ausgeblieben.
Eben noch im japanischen Schützengraben, dann im russischen Schnee und nachher im Dschungel: Die Handlung rund um eine mächtige Waffe und eine Handvoll Soldaten, die in Battlefield Bad Company 2 im Auftrag der CIA die Welt retten, hält sich nicht lange mit unnötigen Pausen auf. Zwischensequenzen gibt es zwar ebenso wie frotzelige Kommentare der betont chaotischen Squad-Mitglieder - sie dienen allerdings hauptsächlich dazu, die sonst nicht übermäßig logischen Sprünge von Schauplatz zu Schauplatz zu erklären. In 13 abwechslungsreichen Missionen geht es rund um die Erde, und damit keine Langeweile aufkommt, kann der vom Spieler gesteuerte Soldat praktisch jede Aufgabe ausführen: Als Scharfschütze ist er genauso gut wie beim Werfen von Granaten, Anbringen von Sprengstoff oder dem Steuern von Panzern und Helikoptern.
Nachteil der rasanten Inszenierung: Wirkliche Atmosphäre kommt nicht auf - die Kampagne wirkt stellenweise wie ein kurzweiliger Lernparcours ohne epische Höhepunkte. Wer das erste Mal Battlefield spielt, ist trotzdem gut beraten, zunächst die Solokampagne anzuwählen. Sie funktioniert als Einstieg, um Steuerung und Eigenheiten des Ego-Shooters kennenzulernen. Schon hier ist der Spieler im Squad unterwegs, darf Waffen und Geschütze ausprobieren, Fahrzeuge steuern und die Vorzüge von Teamarbeit kennenlernen. Außerdem lernt er eine wesentliche Neuerung kennen: Gebäude bieten nur noch bedingt Schutz - denn wenn der Gegner über schweres Gerät verfügt, kann er sie in Schutt und Asche legen.
Zumindest technisch lässt sich aber kaum etwas am rasanten Einstieg aussetzen: Tolle Landschaften und eine brachiale Soundkulisse überzeugen. Allerdings nur sechs Stunden, dann ist die Kampagne beendet.
Die meisten Spieler dürften Bad Company 2 wegen des Multiplayermodus erwerben, und der ist so ausgefallen, wie es sich wohl die Mehrheit erhofft hat. Actionfans toben sich im Deathmatch aus, die wahren Stärken entfaltet das Spiel allerdings beim Flaggen-Erobern im Conquest- sowie dem Angriff und der Verteidigung von Kommunikationsanlagen im Rush-Modus.
Zwar gibt es nur vier unterschiedliche Klassen wie Engineer, Recon oder Sanitäter. Aber die Upgradeoptionen und die Menge der sammelbaren Abzeichen für jede Klasse sind immens: Zahlreiche Charakteranpassungen, unzählige Waffen und Zusatzgeräte halten die Motivation von Anfang an hoch. Zwar sind für die meisten Extras, etwa Munitionskisten oder Medikits, Erfahrungspunkte nötig, die lassen sich im Spielverlauf aber schnell verdienen.